Die Blitzkarrieren mit Parteibuch

Postenschieber Teil 4: Die Liste derjenigen, die im Saarland in einer Partei das Sagen haben und gleichzeitig in Blitzkarrieren in Ministerien und Staatskanzlei aufsteigen, ist lang. Eine Auswertung der Spitzenebene der 37 Abteilungsleiter. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Wirtschaftsministerium: Ministerbüro als ganze Abteilung

  • Wie stark die politische Klasse inzwischen auch die Arbeitsebene in den Ministerien für politische Versorgung ausnutzt, zeigt das Beispiel des Wirtschaftsministeriums. Heiko Maas hatte sich mit Amtsantritt in seinem Haus nicht damit begnügt, das Büro des Ministers mit neuen Mitarbeitern zu versorgen, er hatte für die politische Steuerung sogar eine eigene Abteilung „Grundsatzfragen, Planung, Kommunikation“ mit fünf Referaten eingerichtet. Deren Leiter ist Stefan Rauber, vormals Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag und Teilnehmer am „Opfergang“ in der „Rote-Hosen“-Affäre. Rauber kommt von der Marpinger SPD.
  • Astrid Klug, Ex-Geschäftsführerin der Bundes-SPD und Staatssekretärin a. D., verlor die Oberbürgermeisterwahl 2008 in Homburg und die Bundestagswahl 2009 gegen Alexander Funk. Sie leitet jetzt die Abteilung „Energie und Verkehr“. Lohn für eine „Opfergängerin“.

Innenministerium: Gehoben zu Höherem

  • Peter Schunath, CDU-Aktivist im Stadtverband St. Wendel, hat einen fulminanten Aufstieg hingelegt. Als ehemaliger Beamter im gehobenen Dienst ist er in wenigen Jahren zehn (!) Besoldungsgruppen hochgeklettert. Zur Erinnerung: Normalerweise muss eine Laufbahnbeamter zehn Jahre arbeiten, um eine Stufe hochzukommen. Als Abteilungsleiter „Zentrale Angelegenheiten und öffentliches Dienstrecht“ ist Schunath der Spezialist für besondere Beförderungsfälle. Der Ministerialdirigent (B5 entspricht 8.029 Euro) gehört zu den 13 bestbezahlten Abteilungsleitern im Land. Dank für treue Erfüllung seiner Pflichten als Personal- und Haushaltschef seiner politischen Dienstherren und -frauen.
  • Hans-Peter Rupp war Amtsleiter der Stadt St. Wendel unter Bürgermeister Klaus Bouillon; der Innenminister Klaus Bouillon machte ihn zum Abteilungsleiter „Landesentwicklung und Bauaufsicht“ in seinem Ministerium.

(Wird fortgesetzt)